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ZDFinfo Do.. 17.10.
Doku

Der Neandertaler

Der Höhlenlöwe hat den jungen Neandertaler verletzt. Bevor der Dreh weitergehen kann, müssen die blutenden Wunden von der Maske ergänzt werden. ZDF/Jan Prillwitz
Die Überaugenwülste der Darsteller besteht aus einem speziellen medizinischen Silikon. Bis zu zweieinhalb Stunden dauert die Verwandlung der modernen Menschen in Neandertaler. ZDF/Jan Prillwitz
Dreharbeiten im April und Mai 2006. ZDF/Jan Prillwitz
Der Lehrer zeigt seinem Schüler die großen Tierherden der Mammutsteppe. ZDF/Jan Prillwitz
Die Neandertaler waren vermutlich die Erfinder des Klebstoffs. Aus Birkenrinde produzierten sie Pech, mit dem sie Steinklingen an Holzgriffen fixierten. ZDF/Jan Prillwitz
Der gefährlichste Gegner für den Neandertaler war der Höhlenlöwe. Das Tier ist nah mit dem afrikanischen Löwen verwandt, überragt diesen aber über ein Drittel an Größe. ZDF/Craig Howarth
Der Lehrer bestimmt über die Geschicke des Clans. ZDF/Jan Prillwitz
Ein Höhlenlöwe hat die Höhle der Neandertaler in Besitz genommen. Der Clan greift an, um den Feind zu vertreiben. ZDF/Jan Prillwitz
Die Filmaufnahmen entstanden in einem Naturschutzgebiet in Tschechien. ZDF/Jan Prillwitz

Was wirklich geschah

Geschichte D 2006, 45′

Inhalt

Vor 150 Jahren fanden italienische Steinbrucharbeiter im Neandertal bei Mettmann einen Schädel und Knochen. Ein Dorfschullehrer erkannte den Sensationsfund: eine unbekannte Menschenart. Seit diesem denkwürdigen Tag im Jahre 1856, zwei Jahre vor Darwins bahnbrechendem Werk "Die Entstehung der Arten", ist unser Blick auf den "anderen Menschen" immer noch skeptisch. Zunächst leugnete die Forschung seine Existenz. Einige Wissenschaftler behaupteten, die Knochen stammten von einem Höhlenbären, andere waren der Ansicht, einen durch Rachitis veränderten Homo sapiens vor sich zu haben. Doch auch seit feststeht, dass es sich beim Neandertaler um einen Menschentypus handelt, der neben unseren Vorfahren auf der Erde lebte, über eine vergleichbare Intelligenz verfügte und uns an körperlicher Kraft weit übertraf, ist unser Verhältnis zum Neandertaler gestört. Die These vom Keulen schwingenden Unhold, der unseren Ahnen das Leben schwer gemacht hat, war gerade vom Tisch, da hielt man ihn schon für einen Menschenfresser und Ritualmörder. Auch sein Verwandtschaftsverhältnis zu uns ist nach wie vor ungeklärt. Galt er im 19. Jahrhundert noch als unser primitiver Vorfahr, sahen ihn die Forscher des 20. Jahrhunderts als entfernten Cousin, der seine Unterlegenheit schon darin zeigte, dass er ausstarb. Doch die Forschungsarbeiten laufen weltweit auf Hochtouren und sollen mit ihren Ergebnissen unser Bild vom Neandertaler erneut völlig verändern. Besonders das deutsche Forschungsprojekt zum Neandertalerjahr unter der Leitung von Ralf W. Schmitz fördert dabei Erstaunliches zutage. Der Dokumentarfilm begleitet den Wissenschaftler zu allen zentralen Untersuchungen, die Licht in die Geschichte des Neandertalers bringen sollen. Zum ersten Mal analysierte der Paläogenetiker Svante Pääbo aus Leipzig Zellkern-DNS des namengebenden Fossils, um Aufschlüsse über den Grad unserer Verwandtschaft zum Neandertaler zu erhalten. Knochen eines zweiten Neandertalers, der erst im Jahr 2000 am Originalfundort im Neandertal ausgegraben worden war, datierte Georges Bonani von der Universität Zürich mithilfe der 14C-Methode, um herauszufinden, ob der Mann aus dem Neandertal vor 42.000 Jahren Gesellschaft hatte. Auch der Speisezettel des Eiszeitlers ist nun bekannt. Anhand von Isotopenvergleichen mit anderen Lebewesen der Eiszeit ermittelte Mike Richards die genaue Zusammensetzung des Neandertaler-Menüs.

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