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ZDFinfo Fr. 25.04.
Doku
Inmitten der Atacama Wüste, im Norden Chiles, verrotten die Überreste einer alten Salpetermine mit einer dunklen Vergangenheit. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh
Isabel Carrera Benorio (l.) und Carmen Ortega (r.), zwei Mütter denen ihre Kinder hier entrissen wurden. Bis heute wissen sie nicht, was mit Ihnen passiert ist. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh
Einfach zurückgelassen. Spinte und Aufenthaltsräume der Angestellten erinnern an die Normalität mit der Familien systematisch getrennt wurden. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh
Die alte Geburtsstation des San José Krankenhauses in Santiágo de Chile. Nach der Entbindung sahen viele Mütter ihre Kinder nie wieder. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh
Roberto Vasquez vor der Ruine seiner alten Haftzelle. Unter dem Regime von Augusto Pinochet wurden unliebsame Menschen hier verbannt. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh
Als wären sie gerade noch in Betrieb gewesen. In den Webstühlen der alten Textilfabrik von Tomé sind noch immer die Stoffe eingespannt. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh
Vieler dieser alten Baracken wurden unter Augusto Pinochet zu Gefängniszellen umgewandelt. In der Wüste suchte niemand nach den Gefangenen. ZDF/Martin Kaeswurm, Docligh

Lost Places - Geheime Welten

Pinochets Chile

  • D 2024
  • 45'
Doku-Reihe

Inhalt

Drei verlassene Orte erzählen vom Terror der Pinochet-Diktatur in Chile: ein Gefangenenlager in der Wüste, eine zwangsgeräumte Textilfabrik und ein Krankenhaus voller dunkler Geheimnisse. General Pinochet reißt 1973 die Macht an sich, verfolgt Gegner brutal. In der Wüste entsteht ein Gefangenenlager, in einer Fabrik werden Arbeiter entrechtet, in einem Krankenhaus Neugeborene gestohlen. Noch heute kämpfen Betroffene um Aufklärung und Gerechtigkeit. Chile 1973: General Augusto Pinochet putscht sich an die Macht. Tausende Menschen werden verfolgt, gefangen genommen, ermordet. Chacabuco, mitten in der Atacama-Wüste, war einst eine boomende Salpeterstadt. Doch unter Pinochet wird der verlassene Ort in ein Gefangenenlager umgewandelt. Mehr als tausend politische Häftlinge werden dort inhaftiert, gefoltert und gequält. Flucht ist unmöglich - das Lager ist von Minenfeldern umgeben. Roberto Vásquez, ein ehemaliger Häftling, kehrt zurück, um von der systematischen Brutalität der Diktatur zu berichten. Im Hospital San José in Santiago verschwinden während der Militärherrschaft Neugeborene. Mütter aus armen Verhältnissen werden belogen - ihre Kinder seien gestorben. In Wahrheit werden sie ins Ausland verkauft. Die Aktivistin Marisol Rodríguez kämpft dafür, die geraubten Kinder aufzuspüren und sie mit ihren leiblichen Eltern zu vereinen. Viele Mütter hoffen bis heute darauf, ihre verschollenen Kinder wiederzusehen. Tomé, einst Zentrum der chilenischen Textilindustrie, wird durch Pinochets neoliberale Wirtschaftspolitik ausgeblutet. Die traditionsreiche Textilfabrik Bellavista Oveja Tomé steht für den Niedergang einer ganzen Region. Arbeiter wie Raúl Silva und Louis Cuevas erleben, wie Löhne gedrückt, Gewerkschaften zerschlagen und soziale Sicherheiten abgeschafft werden. Die Schocktherapie des Regimes treibt Chile in eine extreme soziale Ungleichheit, deren Folgen bis heute spürbar sind. Drei Orte, drei Schicksale, eine Vergangenheit: Folter, Raub und wirtschaftliche Ausbeutung. "Lost Places - Geheime Welten" deckt die verborgenen Geschichten der Pinochet-Diktatur auf und zeigt die tiefen Narben, die sie hinterlassen hat. Chile ringt bis heute mit seiner Vergangenheit. Vergessene Orte, verdrängte Geschichte. Die Doku-Reihe "Lost Places - Geheime Welten" zeigt verlassene Orte in Chile, Spanien und Südafrika. Orte der Macht, des Widerstandes - und der nie erzählten Schicksale.

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