Sly & Arnie brechen aus Stallone & Schwarzenegger im Actionfilm "Escape Plan"

Ein wahrer Besetzungscoup gelang den Produzenten von "Escape Plan": Mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger konnten für den Actionfilm von Regisseur Mikael Håfström ("The Rite - Das Ritual") immerhin zwei echte Veteranen des Genres gewonnen werden. An der Seite der beiden Hollywoodstars sind zudem weitere prominente Darsteller wie James Caviezel, Rapper 50 Cent, Vincent D'Onofrio und Sam Neill, der im Steven-Spielberg-Hit "Jurassic Park" den zweifelnden Paläontologen Dr. Grant verkörperte, zu sehen. In "Escape Plan" müssen Stallone und Schwarzenegger das Unmögliche schaffen – die Flucht aus einem ultramodernen Hochsicherheitsgefängnis. Ob und wie ihnen das gelingt, zeigt ORF eins in der Free-TV-Premiere des Testosteron-geladenen Actionfeuerwerks am Sonntag (17.01.) um 20:15 Uhr.

GEFANGEN IM EIGENEN SICHERHEITSSYSTEM

Sylvester Stallone verkörpert in "Escape Plan" den Sicherheitsexperten Ray Breslin, der sich von seinen Auftraggebern undercover in Hochsicherheitsgefängnisse einschleusen lässt und aus diesen ausbricht, um mögliche Sicherheitsdefizite der Haftanstalten offenzulegen. Als er eines Tages das geheime Hightech-Gefängnis "Das Grab" überprüfen soll, wird er Zeuge eines brutalen Mordes – mit fatalen Konsequenzen: Gefängnisdirektor Willard Hobbes will den Vorfall vertuschen und sorgt dafür, dass Breslin im Gefängnis festgehalten und so mundtot gemacht wird. Zusammen mit dem undurchschaubaren Häftling Emil Rottmayer - Auftritt Arnold Schwarzenegger - schmiedet Breslin daraufhin einen Fluchtplan, muss aber bald feststellen, dass er in einer meisterhaften Umsetzung seiner eigenen Sicherheitsempfehlungen gefangen ist...

AUSBRUCHSTHRILLER MIT DEUTLICHEN SCHWACHSTELLEN

Fans von jener Art klassisch-geradliniger Action-Unterhaltung, die in den 1980er Jahren große Popularität genoss, mögen angesichts eines Films wie "Escape Plan" verständlicherweise feuchte Augen bekommen: Mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger konnten schließlich DIE Genre-Größen der damaligen Zeit als Hauptdarsteller für Mikael Håfströms Gefängnis-Ausbruchsthriller gewonnen werden. Das Zusammenspiel der beiden nach wie vor gut durchtrainierten und scheinbar um keinen flotten Spruch verlegenen Hollywoodstars ist allerdings - neben dem durchaus eindrucksvoll in Szene gesetzten High-Tech-Gefängnis als drittem Hauptdarsteller - das einzige Argument, das "Escape Plan" zumindest in gewisser Weise sehenswert macht – abgesehen davon nämlich überwiegen die Schwachpunkte deutlich.

TROTZ GUTER BESETZUNG EHER ÜBERFLÜSSIG

So erweist sich das Drehbuch als ziemlich einfallslose, platte Kopie altbekannter Genrevertreter, das auf jegliche Raffinesse verzichtet und statt einer durchdachten Handlung und überraschenden Wendungen ein ebenso unglaubwürdiges wie einfältiges Actionspektakel bietet. Die fast zweistündige Laufzeit gestaltet sich dadurch bisweilen reichlich zäh, so etwas wie Spannung oder Thrill kommt nur selten auf, und auch humoristische Einsprengsel sind weitgehend Mangelware; Actionszenen wiederum sind zwar dem Genre entsprechend durchaus vorhanden – ein schlechtes Drehbuch und eine schwache Inszenierung mit einem Übermaß an Prügeleien, Schusswechseln und Verfolgungsjagden wett zu machen, hat aber bekanntlich noch nie sonderlich gut funktioniert, weshalb "Escape Plan" letztlich eine eher vernachlässigenswerte Angelegenheit bleibt.

Bild: © ORF/Telemünchen