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Doku
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Las Médulas (Spanien) - Zerstörung als Schöpfung
- 14'
Dokumentation
Seltsam geformte, rotleuchtende Bergspitzen stechen in den blauen Himmel Nordwest Spaniens. Eine bizarre Formenwelt ragt aus der gebirgigen Landschaft Kastilien-Leons: Las Médulas, Welterbe der UNESCO. Ruina Montium nannten die Römer die Bergbautechnik, mit der sie die Berge durch Wasserkraft sprengten, um an die goldhaltigen Schichten zu gelangen.
Inhalt
Der erste, faszinierende Eindruck: Die Farbe Rot. Seltsam geformte, rotleuchtende Bergspitzen stechen in den blauen Himmel Nordwest Spaniens. Eine bizarre Formenwelt
ragt aus der gebirgigen Landschaft Kastilien-Leons: Las Médulas, ein Naturschatz als Welterbe der UNESCO. Ein seltsames Naturphänomen, denkt der ahnungslose Besucher, doch er steht vor einem Kunstwerk von Menschenhand, eigentlich einem Werk der Zerstörung. Nicht natürliche Erosion hat die merkwürdigen Kegel und Spitzen aus einem Gemenge von roter Erde, Steinen und Fels geschaffen, sondern menschlicher Erfindungsreichtum. High Tech vor zweitausend Jahren. Ruina Montium nannten die Römer die Bergbautechnik, mit der sie Berge in der eroberten Provinz Terraconensis durch Wasserkraft sprengten, um an die goldhaltigen Schichten zu gelangen. Wie mit Maulwurfsgängen wurde die Erde durchhöhlt. Asturier im Dienst des Imperium Romanum gruben Tunnel und Schächte, in die zerstörerischen Wassermassen geleitet wurden. Ob der Geschichtsschreiber Plinius übertrieb, als er notierte: Was in Las Médulas geschieht, übersteigt das Werk von Giganten. In die Berge werden Gänge und Stollen gegraben...monatelang sehen die Bergleute keine Sonne und viele von ihnen sterben in den Tunneln? Jedenfalls geschah dies Gigantenwerk, um den Bedarf und die Gier der römischen Herren nach dem Edelmetall, aus dem sie ihre Münzen prägten, und Schmuck fertigen ließen, zu sättigen. Was wir heute sehen, blieb stehen, wenn der Druck der Wassermassen die Berge nicht vollständig zerreißen konnte, und es wirkt oft wie ein abstraktes Kunstwerk. Doch es ist ein zugängliches Kunstwerk mit Wanderwegen. Wer durch die Schluchten, in denen die knorrigen Stämme der zahlreichen Esskastanien ebenfalls wie Kunstwerke erscheinen, den Windungen der Pfade folgt, bei dem erwacht Abenteuerlust. Die gleiche kindliche Neugier, die ein Mädchen und zwei Jungen beseelt, denen die Kamera des SWR auf ihrer Entdeckungsreise in die geheimnisvollen Höhlen und unheimlichen Gänge unauffällig folgt. Und wer noch Atem hat, um die steilen Wege zur Aussichtsplattform Mirador zu bewältigen, den erwartet bei Morgengrauen ein überwältigender Eindruck, wenn das erste Licht die Bergspitzen trifft, und wie die ungeschliffenen Perlen einer rotglühenden Korallenkette leuchten lässt.
Sendungsinfos
VPS: 30.03.2025 18:45, Stereo